Karnak-Tempel
Die größte Tempelanlage Ägyptens
Die Tempelstadt von Karnak ist die größte, religiöse Anlage in Ägypten. Ihre Bauzeit betrug ca. 1.700 Jahre. Die ältesten heute noch sichtbaren Überreste des Tempels stammen aus der 12. Dynastie. Man hat die Tempelanlage bis in die römische Kaiserzeit immer wieder umgebaut und erweitert. Die Tempelanlage von Karnak diente - wie der Luxor Tempel - der Verehrung des Gottes Amun.
Der Tempel des Amun-Re ist der größte ägyptische Tempel mit insgesamt zehn Pylonen. Es handelt sich nicht um einen Tempel, sondern um eine Ansammlung verschiedener, aneinander gebauter Sakralbauten. Zu den schönesten Bereichen des Tempels zählt der große Säulensaal mit 134 Säulen und einer Fläche von 5408 m2, der als eines der Weltwunder der Antike und dergroßartigsten Bauwerke der Menschheitsgeschichte gilt.
Eine 2,8 Kilometer Sphingenallee verbindet den Karnak Tempel am 10. Pylon mit dem Luxor Tempel. Diese Allee wurde für Prozessionen benutzt. Zusammen mit dem Luxor-Tempel stehen die Tempel von Karnak auf der Weltkulturerbeliste der UNESCO.
Die größte Tempelanlage Ägyptens und ihre Geschichte
Der Tempel des Amun-Re mit seinen insgesamt 10 Pylonen und mit der Gesamtfläche von ca. 30 ha, ist wohl am beeindruckendsten. Man findet 3 Bezirke in der Tempelanlage von Karnak. Neben dem Bezirk des Amun gibt es noch den Bezirk der Month und den Bezirk der Mut. Neben den Bezirken gibt es noch den Aton-Tempel. Das ist ein weiterer Bezirk, den Echnaton erbauen ließ.
Über die Jahrtausende übte Täglich die Amun-Priesterschaft hier jedoch ihren Tempeldienst aus. Aber hier sollte Amuns Gattin, der Göttin Mut sowie ihrem gemeinsamen Sohn Chon gehuldigt werden, denn gemeinsam bildeten sie die Triade von Theben. Neben der Triade von Theben wurde der Gott Month, der zur Zeit der 11. Dynastie Hauptgott von Theben war, geehrt.
Die Tempelanlage von Karnak – Die Bezirke
Der Bezirk des Amun
Er ist der größte Bereich der Tempelanlage von Karnak und beherbergt den großen Tempel des Amun-Re, den Tempel des Chons, das Barkenheiligtum Ramses III., einen Tempel der Ipet und ein kleines Heiligtum des Ptah sowie den Tempel des Amenhotep II.
Der Tempel des Amun-Re
Dieser Tempel ist mit seinen insgesamt 10 Pylonen der größte Tempel Ägyptens. Eigentlich handelt um eine Aneinanderreihung verschiedener Sakralbauten. Dazu wurden einige Tempelteile abgerissen und deren Baumaterial für andere Tempelteile verwendet.Der große Säulensaal zählt zu den bedeutendsten Teilen des Tempels. Der Bau der Säulensaal wurde unter Haremhab begonnen und von Sethos I. und Ramses II. vollendet. Das Dach der Säulensaal wurde von 134 Papyrussäulen getragen. Im Mittelschiff der Hall sind die Säulen bis an die 23 m hoch. Der Festtempel des Thutmosis III., Ach-menu genannt, ist erwähnenswert. Im Zugang zum Ach-menu findet man die Königsliste von Karnak, die die Namen von 61 Königen enthält. Die Königstafel zeigt Thutmosis III. stehend, wie er vor 61 sitzenden Königen Opfer darbietet. Die Liste ist nicht chronologisch geordnet, sie ist aber von großer Bedeutung. Im hinteren Teil des Ach-menu befinden sich die Sanktuare für die Götter Sokar und Amun-Re.
Währen der dritte Pylon des Tempels von Amenhotep III. restauriert wurde, fand man Baumaterial der Weißen Kapelle, der Roten Kapelle und der Alabasterkapelle. Die Kapellen hat man rekonstruiert und erneut errichtet.
Die Weiße Kapelle
Die Weiße Kapelle wurde unter Sesostris I. in der 12. Dynastie errichtet. Sie besteht aus weißem Kalkstein und ist das älteste noch erhaltene Bauwerk in der Tempelanlage von Karnak. Auf einem Sockel steht ein quadratischer Kiosk, dessen Dach von 16 Pfeilern getragen wird. Die Weiße Kapelle diente somit bei den verschiedensten Festlichkeiten als Kapelle für die Götterbarke. Diese Kapelle wurde im Freilichtmuseum von Karnak wieder aufgebaut.
Die Rote Kapelle
Königin Hatschepsut ließ die Rote Kapelle in der 18. Dynastie errichten. Ursprünglich befand sie sich im Bereich zwischen dem 3. und 7. Pylon und wurde wahrscheinlich von Thtumosis III. abgerissen. Amenophis III. verwendete die Blöcke als Füllmaterial für den 3. Pylon. Bei Restaurierungsarbeiten wurden die Blöcke der Kapelle aus schwarzem Granit und rotem Quarzit entdeckt. Auf den Bildern sind die Krönung der Hatschepsut, verschiedene Opferszenen und Opet Fest zu sehen. Diese Kapelle wurde im Freilichtmuseum von Karnak wieder aufgebaut.
Die Alabasterkapelle
Unter Thutmosis IV. wurde die Alabasterkapelle in der 18. Dynastie als Barkensanktuar gebaut. Sie wurde ebenso wie Rote Kapelle und die Weiße Kapelle im Freilichtmuseum von Karnak wieder aufgebaut.
Der Tempel Ramses III.
Hinter dem ersten Pylon befindet sich ein Hof, auf dessen rechter Seite der Tempel Ramses III. steht. Er ist in fast vollständig erhalten. Der Festhof befindet sich hinter den zwei Kolossalfiguren und dem Pylon. Durch den Hof gelangt man in eine kleine Halle mit 4 Statuenpfeilern. Dahinter findet man 3 Sanktuare, die den Göttern Amun-Re, Mut und Chons geweiht sind.
Der Heilige See
Der Heilige See ist120 m x 77 m groß. Der See hat keine Zuleitungen, sondern wird allein durch das Grundwasser gespeist. Das Wasser des Sees wurde von den Priestern verwendet, um die Götterfiguren zu waschen.
Der Tempel der Opet
Der Tempel der Opet wurde von Ptolemaios VIII. erbaut. Über einen Aufgang, der in einem Kiosk mit vier Säulen liegt, gelangt man durch das Tor in den ersten Hof. Im ersten Hof findet man einen weiteren Kiosk mit vier Säulen. Der zweite Hof liegt etwas höher. Im hinteren Teil des Tempels befinden sich eine Krypta sowie das unterirdische Osirisgrab
Der Tempel des Chons
Am südlichen Rand des Amun-Bezirkes steht der Tempel des Chons. Er liegt genau gegenüber dem Luxor-Tempel und wurde von dem Pharao Ramses II. erbaut. Später wurde der Bau von Ramses IV., Ramses XI. und Herihor fertig gebaut. Der große Säulensaal mit seinen 28 Säulen befindet sich hinter dem großen Eingangspylon. Im Säulensaal befindet sich das Zentrum des Tempels, die Halle der Barke.
Der Tempel des Ptah
Dieser Tempel liegt an der Nordwand des Amunbezirkes. Heute sind noch alle Teile des Tempels, die einst aus Stein errichtet wurden, vollständig erhalten.
Der Tempel des Amenophis II.
An der Ostseite der Tempelanlage direkt hinter dem 10. Pylon findet man den Tempel des Amenophis II. Die offene Pfeilerhalle erreicht man nur über eine Rampe und hinter der Pfeilerhalle befindet sich das Hypostyl. Südlich des Hypostyl kann man noch in weitere Räume gehen.
Der Bezirk des Month
Direkt neben dem großen Bezirk des Amun, im nördlichen Bereich der Tempelanlage von Karnak findet man den 151 großen Tempelbezirk des Month. Die Umfassungsmauer wurde zur Zeit Nektanebos I. erbaut. Der Tempel wurde von Amenhotep III. Errichtet. Vom Tempeleingang führt Sphingenallee zu einer Kaianlage, die heute nicht mehr existiert.
Der Bezirk der Mut
350 m südlich des Amun-Re-Tempels liegt ein Areal, das als Bezirk der Mut genannt wird. Eine Sphingenalle verband ihn einst mit dem Tempel des Amun-Re. Neben dem Tempel befinden sich Überreste eines Geburtshauses Ramses II., aber auch eines Tempels Ramses III. Im Jahr 1840 wurde ein großer Teil des Tempels abgerissen. Und aus dem Baumaterial wurde eine Fabrik gebaut.
Der Tempel der Mut
Sethos II. ließ den Eingangspylon des Mut-Tempels bauen. Hinter dem ersten Pylon befindet sich ein Hof, wo sich ein Säulengang befindet. Durch das Tor im zweiten Pylon kommt man in den Festhof, wo der Säulengang weitergeführt wird. In den Höfen fand man einst Statuen von Göttin Sachmet. Das Dach des Hypostyl mit 8 Säulen. An das Hypostyl schließt das Barkensanktuar an.Hinter dem Barkensanktuar gelangt man in einen Vorraum zum Heiligtum und schließlich in das Heiligtum des Tempels, das aus drei Kultbildnischen besteht.
Gemeinsam mit den Pyramiden von Gizeh ist die Tempelanlage von Karnak der Höhepunkt einer Reise nach Ägypten. In Karnak schlug vor vielen Jahren das religiöse Herz Ägyptens. Karnak Tempel zählte zu den wichtigsten religiösen Kultstätten und größten Tempel-Heiligtum des ägyptischen Reiches. Die Götter Amun, Mut und Chons bilden eine heilige Triade. Sie stellen eine typische Götterfamilie aus Vater, Mutter und Kinddar.